Armin Bardel
Armin Bardel

Weihnachten bei Ivanovs

von Aleksandr Vvedenskij

Österreichsiche Erstaufführung

 

MUK.theater

 

Regie: Michael Moritz

Bühnenbild: Michael Ottopal

Produktionsassistenz: Anna Schumacher

Bühnenbildassistenz: Jakob Egger

 

Mit: Aleksandra Corovic, Yael Hahn, Matthias Koch, Benjamin Muth, Nancy Mensah-Offei,   Alice Peterhans, Julian Ricker, Christoph Schlag, Steve Schmidt, und Josefine Voss.

 

 

"Bekommen wir einen Tannenbaum? Ja. Und plötzlich bekommen wir keinen. Plötzlich werde ich sterben."

 

Wird das Weihnachtsfest bei Ivanovs gefeiert, so sind Moral und Anstand im Leben dahin - man leidet, man stirbt, die Amme schreitet zur Tat und der Haushund jault philosophisch. 1938 schreibt Aleksandr Vvedenskij mit Weihnachten bei Ivanovs ein bitterböses und hochpoetisches Stück über Traum und Trauma der russischen Gesellschaft zwischen Revolution und Diktatur. War der Traum der russischen Revolution nur ein kurzer Narrenwahn, wie der Glaube an den Tannenbaum und an die heilige Familie?

 

Die heraussprudelnden Absurditäten müssen SpielerInnen wie ZuschauerInnen aushalten, da dem logischen Faden immer wieder das Hackebeil dazwischen surrt. Dabei sind Vvedenskijs Figuren ein Kabinett des Phantastischen: singende Hunde, Holzfäller und Lateinlehrer, greise Kinder, allerlei wunderliche Gestalten bevölkern sein surrealistisches Universum. Lustvolles Chaos und die melancholische Ahnung einer zersplitternden Weltordnung ohne Sinn bestimmen das Stück gleichermaßen.

 

 

© Armin Bardel